COP28: Flasbarth sieht Fossil-Lobby auf Klimagipfel 'ganz entspannt'

dpa-AFX · Uhr

DUBAI (dpa-AFX) - Das Bundesentwicklungsministerium hat kein Problem damit, dass auf der Weltklimakonferenz in Dubai nach einer Datenanalyse von Aktivisten mindestens 2456 Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas offiziell akkreditiert sind. "Ich bin da ganz entspannt", sagte Entwicklungsstaatsekretär Jochen Flasbarth am Dienstag vor Journalisten. Er habe nie wahrgenommen, dass auf Lobbyisten bei den Klimakonferenzen eins zu eins gehört werde. Und auch die Umwelt-NGOs hätten großen Einfluss. "Insofern ist es richtig, dass wir die Türen dieser Klimakonferenzen seit jeher immer offengehalten haben. Und dann werden sich die Argumente schon richten - da bin ich mir ganz sicher."

Ähnlich äußerte sich der der parlamentarische Staatssekretär im Bundesklimaministerium, Stefan Wenzel. Er habe sich nie gescheut mit Industrievertretern in den Dialog zu gehen und darüber auch zu streiten, wie man die Wirtschaft dekarbonisieren könne.

Vom Auswärtigen Amt hieß es, Deutschland habe keine Vertreter der fossilen Industrie in der Delegation.

Die Zahlen zu den Fossil-Lobbyisten wurde von der Koalition "Kick Big Polluters Out" veröffentlicht, die unter anderem von Global Witness, Transparency International, Greenpeace und dem Climate Action Network getragen wird. Ausgewertet wurden öffentlich zugängliche Daten des UN-Klimasekretariats UNFCCC.

Der Analyse zufolge haben die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten. David Tong von Oil Change International forderte: "Lobbyisten für Kohle, Gas und Öl müssen rausgeworfen werden aus der COP28."/toz/DP/jha

onvista Premium-Artikel