Lagarde - Preisschub im Euroraum wird weiter abnehmen

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Frankfurt (Reuters) - Die Inflation im Euroraum wird sich aus Sicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde weiter abschwächen.

Die Auswirkungen der vergangenen Schocks, die die Teuerung hochgetrieben hätten, würden verblassen und die straffen Finanzierungsbedingungen trügen dazu bei, die Inflation nach unten zu drücken, sagte sie am Montag im EU-Parlament in Straßburg laut Redetext. Im Januar lag die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft noch bei 2,8 Prozent. Noch im Herbst 2022 hatte sie zeitweise bei über zehn Prozent gelegen. Von der EZB werden 2,0 Prozent angestrebt.

"Der Lohndruck bleibt indes stark", sagte Lagarde. "Es wird erwartet, dass das Lohnwachstum in den kommenden Quartalen zu einem zunehmend wichtigen Treiber der Inflationsdynamik wird." Darin spiegelten sich die Forderungen der Beschäftigten nach einem Inflationsausgleich wieder sowie die angespannten Arbeitsmärkte. Gleichzeitig nehme der Inflationsbeitrag der Unternehmensgewinne ab. Diese hätten zuletzt hinter einem großen Teil des Wachstums beim Kostendruck gestanden. "Dies deutet darauf hin, dass wie erwartet, die Steigerungen der Arbeitskosten teilweise durch die Gewinne abgefedert und nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben werden", sagte die Notenbankchefin.

Die EZB hatte zuletzt auf ihrer Zinssitzung im Januar wie schon im Dezember und im Oktober an den Leitzinsen nicht gerüttelt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken, liegt damit seit September 2023 auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. Die nächste Zinssitzung der EZB ist am 7. März.

(Bericht von Frank Siebelt; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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