Rüstungsaktie

Bundeswehr will Munitionsbestellung bei Rheinmetall aufstocken

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Berlin (Reuters) - Das Verteidigungsministerium will beim Rüstungskonzern Rheinmetall mehr Artilleriemunition kaufen als bislang geplant.

Der bereits geschlossene Rahmenvertrag mit der Rüstungsschmiede Rheinmetall über rund 880 Millionen Euro solle um mindestens 200.000 Granaten des Kalibers 155 Millimeter aufgestockt werden, berichtete das Magazin "Spiegel" (Dienstag) aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Die Granaten kommen vor allem bei der Panzerhaubitze 2000 zum Einsatz.

Die Bestellung solle mit der Maßgabe erfolgen, dass die Produktion der Geschosse in Deutschland erfolgt, heißt es in dem Schreiben weiter, das auch Reuters vorliegt. Rheinmetall errichtet an seinem deutschen Produktionsstandort Unterlüß eine neue Munitionsfabrik.Mit dem Auftrag an den Düsseldorfer Traditionskonzern sollen die weitgehend leeren Depots der Bundeswehr wieder aufgefüllt werden.

Durch die neue Produktionslinie in Unterlüß werde die Bundesrepublik unabhängiger von globalen Lieferketten, heißt es in dem Schreiben weiter. "Eine inländische Fertigungslinie entspricht dem wesentlichen Sicherheitsinteresse", heißt es weiter. Auch unterliege die Fertigung in Deutschland keinen ausländischen Reglementierungen. Dabei geht es vor allem um mögliche Munitionslieferungen zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen russische Truppen.

Die Unterstützer der Ukraine hatten in den vergangenen Monaten weltweit händeringend nach Artilleriemunition gesucht. Häufig lehnten ausländische Partner den Verkauf von 155-Millimeter-Munition ab, weil sie diese aus rechtlichen oder politischen Gründen nicht an ein Land liefern wollten, das sich im Krieg befindet.

Der russische Überfall auf die Ukraine sorgt für eine florierende Nachfrage bei der Rüstungsindustrie. Die Branche wird dringend für die Stärkung der Bundeswehr und der Truppen der Nato-Staaten sowie für die Rüstung der Ukraine gebraucht.

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