Umsatz im Einzelhandel in der Euro-Zone sinkt stärker als erwartet

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Berlin (Reuters) - Die Einzelhändler in den Euro-Ländern haben im April Umsatzeinbußen erlitten.

Sie hatten 0,5 Prozent weniger in der Kasse als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen erwarteten lediglich ein Minus von 0,3 Prozent, nach einem Zuwachs von abwärts revidiert 0,7 Prozent im März.

Das Geschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak verringerte sich im April um 0,5 Prozent. Die Erlöse außerhalb des Lebensmittelsektors sanken um 0,1 Prozent. Bei Kraftstoffen ergab sich an den Tankstellen dagegen ein dickes Umsatz-Minus von 2,2 Prozent.

Die Entwicklung ist ein schlechtes Omen für den privaten Konsum, der etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung im Euroraum ausmacht. Die Konjunktur hat sich im Laufe des Frühjahrs allerdings etwas berappelt. Der Einkaufsmanagerindex des Finanzdienstleisters S&P Global signalisiert Wachstum im Euroraum und erreichte im Mai den höchsten Wert seit einem Jahr.

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht mit einer straffen geldpolitischen Linie, den starken Preisauftrieb zu dämpfen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Sie hat signalisiert, dass nunmehr die Voraussetzungen für eine Zinswende erfüllt sein dürften. Experten erwarten, dass der Schlüsselsatz auf der heutigen Sitzung um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wird. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz würde damit auf 3,75 Prozent und der Leitzins auf 4,25 Prozent sinken.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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