Tesla-Chef Musk rechnet mit "Ja" der Aktionäre zu seinem Milliardenpaket

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(Reuters) - Die Aktionäre von Tesla werden nach Ansicht von Konzern-Chef Elon Musk das 56 Milliarden Dollar schwere Vergütungspaket für ihn auf der Hauptversammlung mit großer Mehrheit absegnen.

Zudem geht er davon aus, dass die Anteilseigner für den Umzug von Delaware nach Texas als Rechtssitz des Konzerns abstimmen werden, wie der Manager in einem Beitrag auf seinem Kurznachrichtendienst X am Mittwoch schrieb. Beide Anträge würden dem derzeitigen Stand nach mit großer Mehrheit angenommen werden. Die Aktionäre können ihr Votum bis zum Beginn der Hauptversammlung um 13.30 Uhr Ortszeit (20.30 MESZ) noch ändern. 56 Milliarden Dollar entsprechen der Wirtschaftsleistung von Island und Malta zusammen. Die Zustimmung zu Musks Vergütung gilt als eine Art Vertrauensbeweis der Investoren.

"Danke für eure Unterstützung!", schrieb Musk auf X. Der Gouverneur von Texas gratulierte dem Milliardär auf X: "Willkommen in einem Bundesstaat, der weder eine Einkommenssteuer noch eine Körperschaftssteuer hat." Das Ergebnis wird am Donnerstag um 16.30 Uhr Ortszeit (23.30 MESZ) in Texas bekanntgegeben werden. Das Paket war zuvor von einem Gericht in Delaware gekippt worden.

Eine mit der vorläufigen Auszählung vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass sowohl große institutionelle Investoren als auch Privatanleger für das Paket und den Umzug stimmten. Die Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis empfahlen zuletzt, gegen das Paket zu stimmen. Auch der norwegische Staatsfonds hatte angekündigt, sich dagegen auszusprechen. "Selbst wenn die Aktionäre das alte Vergütungspaket absegnen, ist es nicht klar, ob das Gericht in Delaware das Abstimmungsergebnis zulassen wird", sagte Rechtsprofessor Adam Badawi von der Berkeley-Universität.

Tesla hatte zuvor massiv für ein "Ja" zu den Abstimmungen geworben. Führungskräfte des Elektroautobauers veröffentlichten Beiträge auf X, in denen sie sagten, dass Musk für den Erfolg von Tesla entscheidend sei. Tesla schaltete Anzeigen in den sozialen Medien und veranstaltete Werksführungen.

Die Abstimmung gilt auch als Referendum über Musks Führungsqualitäten. Investoren befürchten, dass er durch seine anderen Unternehmen wie SpaceX, Neuralink und X abgelenkt ist und seine oft kontroversen Kommentare dem Ruf und den Verkaufszahlen von Tesla schaden. Im ersten Quartal sanken zum ersten Mal seit vier Jahren die Absatzzahlen bei dem E-Auto-Pionier. Dabei spielt zum einen die derzeitige Schwäche am Markt für Elektroautos eine Rolle, zum anderen die zunehmende Konkurrenz durch etablierte Autobauer und neue Rivalen aus China. Überdies ist die Modellpalette inzwischen vergleichsweise alt und hat Lücken.

(Bericht von Hyunjoo Jin und Abhirup Roy in San Francisco, Greg Roumeliotis in New York und Abinaya Vijayaraghavan in Bengaluru; geschrieben von Myria Mildenberger, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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