„Neu ist immer besser“? Gilt nicht unbedingt für Aktien

Aktienwelt360 Extra · Uhr

Neu ist immer besser: Bei Aktien durchaus eine gewagte These. Im Endeffekt ist nichts verkehrt daran, ein diversifiziertes Portfolio anzustreben. Allerdings sollten wir nicht stets um des Kaufens willen kaufen. Oder, um einfach immer eine neue Aktie im Depot zu haben.

Riskieren wir heute einen Blick darauf, warum neu eben nicht immer besser ist. Smarte Investoren sollten durchaus die Qualitäten zu schätzen wissen, die sie im Depot haben.

Neu ist nicht immer besser: Bei Aktien ist bekannte Qualität gefragt

Wer denkt, dass neu besser ist, der sollte über eines nachdenken: Worein möchte man lieber investieren? In ein Unternehmen, das man hervorragend kennt? Oder aber in die Anteilsscheine von einem Unternehmen, das man möglicherweise gerade erst aufgeschnappt hat?

Reize sind natürlich vorhanden. Geschäftsmodelle wirken spannend. Auf der anderen Seite ist das Gras bekanntlich immer grüner. Doch wir als weitsichtige Investoren dürfen eines nicht vergessen: Je länger wir uns mit einem Unternehmen beschäftigen, desto besser kennen wir es. Der Reiz der Investitionsthese mag verflogen sein. Das Geschäftsmodell ist vertraut. Dafür kennen wir die Chancen und die Risiken jedoch gleichermaßen. Wenn wir heute (erneut) in eine solche Aktie investieren, so ist das vom Chance-Risiko-Verhältnis eine deutlich sicherere Variante.

Es ist für mich ein Fehler, neue Reize mit einer besseren Qualität zu verbinden. Dabei begehen wir möglicherweise einen großen Denkfehler. Wir bewerten einzig und alleine etwas, das noch nicht bekannt ist und innovativ wirkt als attraktiver, als die Bekanntheit. Wenn wir uns jedoch vergegenwärtigen, dass unsere bisherigen Aktien auch innovativ sind, ist neu nicht nur nicht besser. Nein, sondern die Bekanntheit sorgt für mehr Sicherheit und planbarere Renditen.

Schon Warren Buffett sagte: Meide IPOs

Neu ist immer besser gilt häufig auch bei Aktien, die vor dem IPO stehen. Es ist heiß, es ist en Vogue. Doch selbst Warren Buffett sagte, er meide solche Börsengänge. Und das aus einem guten Grund.

Seine These ist, dass er wohl nur sehr selten beim Börsengang eines Unternehmens, an dem diejenigen Investoren, die das Unternehmen aufgebaut haben ihre Aktien verkaufen, die wohl beste Chance identifizieren kann. Vor allem nicht, wenn es jeden Tag die Möglichkeit gibt, nicht so im Rampenlicht stehende Aktien zu kaufen, zu denen er regelmäßig „nein“ sagt. Das Timing, die Qualität und auch die Aufmerksamkeit sind für ihn kaum unter den Hut eines guten Unternehmens und von Aktien zu einem fairen Preis zu bringen.

Deshalb gilt auch beim IPO-Thema eher: Neu ist mit Vorsicht zu genießen und nicht immer besser. Solche Aktien können zwar sehr dynamisch sein. Mittel- bis langfristig aber in beide Richtungen auf dem Börsenparkett.

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