Spaniens Regierung könnte mehr Bedingungen bei Prüfung der BBVA-Offerte stellen

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Santander (Reuters) - Spaniens Regierung könnte der Großbank BBVA bei der geplanten Milliardenübernahme des Bankhauses Sabadell zusätzliche Bedingungen stellen.

Das sagte die Präsidentin der spanischen Wettbewerbsbehörde CNMC, Cani Fernandez, am Dienstag auf einer Veranstaltung in der nordspanischen Stadt Santander. Nach der Rechtslage in Spanien hat das Wirtschaftsministerium die Befugnis, jede Fusion oder Übernahme einer Bank zu blockieren. Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo hat sich gegen die Übernahme ausgesprochen. CNMC-Chefin Fernandez sagte, sie sei sich aber keines politischen Drucks im Zusammenhang mit der Offerte bewusst.

Die CNMC nimmt die gut zwölf Milliarden Euro schwere feindliche Übernahmeofferte bereits unter die Lupe. Das Übernahmeangebot muss zudem von der Börsenaufsicht CNMV und auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) genehmigt werden. Für die Prüfung des Vorhabens durch die Wettbewerbsbehörde sind verschiedene Szenarien möglich, durch die sich die Untersuchung mehrere Monate hinziehen könnte. Auch die Regierung hat die Option, Bedingungen zu stellen.

BBVA möchte einen Bankriesen mit mehr als 100 Millionen Kunden weltweit und einem Gesamtvermögen von über einer Billion Euro schaffen. Nur der langjährige Rivale Santander wäre in Spanien noch größer. Feindliche Übernahmen kommen im europäischen Bankensektor selten vor.

(Bericht von Jesús Aguado; Bearbeitet von Frank Siebelt; Redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)