Tote auf beiden Seiten bei Kämpfen in Gazastreifen und Westjordanland

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Kairo/Gaza (Reuters) - Im Nahost-Konflikt hat es auch am Montag schwere Kämpfe gegeben.

Die militante Palästinensergruppe Islamischer Dschihad erklärte, ihre Kämpfer hätten zahlreiche Raketen auf mehrere israelische Gemeinden in der Nähe des Grenzzauns zum Gazastreifen abgefeuert. Das israelische Militär sprach vom Einschlag von rund 20 Geschossen, durch die niemand verletzt worden sei. Der Angriff zeigt, dass die Militanten auch nach fast neun Monaten israelischer Offensive noch über Raketen verfügen.

Im israelisch besetzten Westjordanland wurden am Montag nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums in der Stadt Tulkarm eine Frau und ein Junge bei einem israelischen Militäreinsatz getötet. Am Sonntag hatten israelische Streitkräfte dort ein Mitglied des Islamischen Dschihads getötet.

Israel drang zudem erneut mit Panzern in den Vorort Schedschaija im Osten von Gaza-Stadt ein. Dort seien mehrere Kämpfer getötet worden, erklärte das Militär. Auch seien viele Waffen gefunden worden. Panzer rückten nach Angaben von Einwohnern zudem im Westen und im Zentrum der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen nahe der Grenze zu Ägypten vor. In Rafah wurde nach israelischen Angaben ein Kämpfer getötet, der eine Panzerabwehrrakete auf Soldaten abgefeuert hatte.

Die Hamas teilte mit, ihre Kämpfer hätten eine israelische Einheit in ein Haus mit Sprengfallen im Osten von Rafah gelockt und es in die Luft gesprengt. Dabei habe es Tote gegeben. Der israelische Armee-Rundfunk sprach von einem getöteten Soldaten in einem mit einer Sprengfalle versehenen Haus.

Nach Angaben palästinensischer Grenzbeamter ließen die israelischen Behörden am Montag 54 Palästinenser frei, die sie während des Krieges festgenommen hatten. Unter ihnen war auch Mohammed Abu Selmeja, der Direktor des Al-Schifa-Krankenhauses, den das Militär bei einer Erstürmung der Klinik im November festgenommen hatte. Israel hatte damals erklärt, die Hamas habe das Krankenhaus für militärische Zwecke genutzt, was die Hamas bestritt.

Abu Selmeja sagte am Montag vor Journalisten, er sei in der Haft misshandelt worden. "Ich wurde schwer gefoltert, mein kleiner Finger wurde gebrochen, und ich wurde auf den Kopf geschlagen, bis Blut herauskam." Auch andere Gefangene seien gefoltert worden, etwa durch den Entzug von Nahrung und Medikamenten. Einige Häftlinge seien gestorben. Die israelischen Streitkräfte äußerten sich zu den Vorwürfen zunächst nicht.

(Bericht von Nidal al-Mughrabi in Kairo, Maayan Lubell in Jerusalem und Clauda Tanios in Dubai, geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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