Dax Vorbörse 10.06.2024

Schwacher Handelsstart nach Europawahl

onvista · Uhr
Quelle: Photo_Pix/Shutterstock.com

Deutschland: Abwärtsgap zum Wochenstart

Der Dax  steht am Montag vor einem schwächeren Auftakt in die Handelswoche. Eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax  den Leitindex Dax  0,5 Prozent tiefer auf 18 473 Punkte. Damit nähert sich der Leitindex allmählich wieder dem unteren Ende seiner Spanne der vergangenen Wochen. Diese reicht grob von 18 400 Punkten bis zum Rekordhoch bei knapp 18 900 Zählern.

Nachdem die EZB ihre erste Zinssenkung vorgenommen hat, richten die Blicke sich in dieser Woche mit erhöhter Vorsicht auf die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch ihre Entscheidung bekannt geben wird. "Die Fed wird auf ihrer anstehenden Sitzung den Leitzins nicht ändern", sagte am Freitag Devisenstratege Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Ähnlich wie bei der EZB werden vor allem ihre Projektionen und Einschätzungen spannend.

Auch die Europawahl steht im Blick, denn rechte Parteien hatten in mehreren Ländern große Erfolge erzielt. "Der Rechtsruck in Europa bringt politische Unsicherheit zurück auf das Börsenparkett", sagte am Morgen der Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. In Frankreich wagt Präsident Emmanuel Macron nach der krachenden Niederlage seines Mitte-Lagers die Flucht nach vorn. Mit der Neuwahl der Nationalversammlung will der Liberale klare politische Verhältnisse schaffen und hofft wohl, seine Mehrheit in der Parlamentskammer auszubauen. "Doch diese Mehrheit zu erreichen, dürfte nicht einfach werden, denn Macrons Partei wirkt schwach", schrieb am Morgen der JPMorgan-Experte Raphael Brun-Aguerre.

Unternehmensseitig ist das Geschehen am Montagmorgen dünn. Die Aktien der Porsche AG  werden nach der Hauptversammlung vom vergangenen Freitag ex Dividende gehandelt. Anleger sollten in der Kursbildung die Auszahlung von 2,31 Euro berücksichtigen und den damit verbundenen, optischen Abschlag. Die Aktien von Adidas könnten in den kommenden Tagen in den Blick der Anleger rücken, denn die Fußball-Europameisterschaft beginnt am Freitag in Deutschland. Laut Expertin Victoria Hasler vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown könnte es dem Sportartikelhersteller zugutekommen, dass er neben der gastgebenden deutschen Nationalmannschaft mit Spanien und Italien drei der größten Fußball-Nationen ausrüstet.  

USA: Leichte Verluste

Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 und der marktbreite S&P 500 haben eine starke Woche mit weiteren Rekorden gekrönt. Unter dem Strich tat sich am Freitag nach einem überraschend robusten US-Arbeitsmarktbericht allerdings nicht mehr viel. Der Nasdaq 100  erreichte mit 19 113 Punkten einen neuerlichen Höchststand. Im laufenden Jahr hat er damit gut 13,5 Prozent gewonnen. Getrieben war die Rally neben dem Boomthema Künstliche Intelligenz (KI) von der Hoffnung auf eine Zinswende, die von den aktuellen Jobdaten wieder einen Dämpfer erhielt.

Letztlich büßte der Nasdaq 100 nun 0,1 Prozent ein auf 19 000 Punkte. Der marktbreite S&P 500  sank ebenfalls um 0,1 Prozent auf 5346 Punkte, nachdem er zwischenzeitlich erstmals auf 5375 Punkte geklettert war. Der Leitindex Dow Jones schaffte es mit 39 105 Punkten immerhin auf einen Wochenhöchststand. Er gab zuletzt aber 0,2 Prozent nach auf 38 798 Punkte. Er hinkt den beiden anderen Indizes auch im Jahresverlauf mit plus 3 Prozent deutlich hinterher.

Asien: Nikkei legt zu

In einem insgesamt eher gedämpften Handelsumfeld hat die Börse Japans am Montag zugelegt. Der Leitindex Nikkei 225 stieg im späten Handel um 0,6 Prozent. Zwar war die japanische Wirtschaft laut aktueller Daten im ersten Quartal etwas weniger geschrumpft, als vorläufige Zahlen es gezeigt hatten, eine Belebung der Wirtschaft. Anzeichen einer deutlichen Erholung blieben damit aber im Grunde aus. In Hongkong, China und Australien wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt.

Umstufungen von Aktien:

JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BANK AUF 19 (17,70) EUR - 'OVERWEIGHT'

MORGAN STANLEY SENKT AMD AUF 'EQUAL-WEIGHT'

UBS HEBT ZIEL FÜR MICRON TECHNOLOGY AUF 155 (125) USD - 'BUY'

BARCLAYS HEBT GIVAUDAN AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 4000 (3500) CHF

BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ASTRAZENECA AUF 15000 (13000) PENCE - 'BUY'

GOLDMAN SENKT AENA AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 200 EUR

GOLDMAN STARTET PUIG BRANDS MIT 'BUY' - ZIEL 30 EUR

JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR DIAGEO AUF 2800 (2900) PENCE - 'HOLD'

JPMORGAN HEBT M&G AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 250 (225) PENCE

JPMORGAN SENKT AVIVA AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 550 (575) PENCE

JPMORGAN STARTET PUIG BRANDS MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 32 EUR (mit Material von dpa-AFX)

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